Hier einige Fakten und Überlegungen, die für oder gegen Fahrzeuge mit Elektroantrieb sprechen.
Pro- und Kontra-Sammlung
Kontra
Elektrofahrzeuge haben teilweise einen höheren Anschaffungspreis als ein vergleichbares Modell mit Verbrennungsmotor.
Die Reichweite eines batterieelektrischen Fahrzeugs ist aktuell noch geringer als die eines vergleichbaren Modells mit Verbrennungsmotor.
Batterieelektrische Fahrzeuge benötigen aktuell länger, Ihre Energie aufzunehmen als Verbrennungsfahrzeuge.
Pro
Warum also ein Elektrofahrzeug?
Überlegungen
Die Atmosphäre der Erde, in der wir heute leben, hat sich über Millionen von Jahren gebildet.
Sie wurde durch die Vegetation mit Sauerstoff angereichert und große Mengen an CO2 wurden in Form von Kohle und Öl in der Erdkruste gebunden. Die Menschen nutzen nun diese fossilen
Kohlenstoffsammlungen und setzen sie als Energieträger ein. Damit werden großen Mengen an CO2 wieder in die Atmosphäre entlassen. Kraftfahrzeuge haben einen beträchtlichen Anteil an diesem
Prozess.
Möchte man beim Betrieb eines KFZ kein oder weniger CO2 emittieren, stellen Elektroantriebe eine gute und verfügbare Alternative dar.
Verbrennungsmotoren emittieren neben CO2 große Mengen an Stickoxiden und Ruß. Das trifft auch auf moderne Motoren mit Euro-6-Norm zu und betrifft Kraftstoffe wie Diesel und Benzin mehr als LPG oder Erdgas. Stickoxide und Ruß gelten als gesundheitsgefährdende Stoffe. Sie verursachen Lungen- und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Sie stehen im Verdacht Allergien auszulösen und Krebs zu erregen.
Die Zeit die wir haben um aus Öl und Kohle auszusteigen ist begrenzt!
Wenn wir das 1,5 Grad Ziel erreichen wollen sind es weniger als 8 Jahre.
Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein in der Erreichung der Klimaziele.
Wer elektrisch fährt, bekommt ein besseres Gespür für die Mengen an Energie, die man für Fortbewegung einsetzt, und passt sein Fahrverhalten meist schnell an.
Moderne Elektrofahrzeuge sind genauso sicher oder sicherer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
Ein reines Elektrofahrzeug beinhaltet keine leicht entflammbaren Treibstoffe. Die Batterie ist im Fahrzeugboden gut geschützt und trägt zur Festigung der Fahrgastzelle bei. Bei Durchdringung der
Batterie mit Fremdkörpern, darf sie sich nicht selbst entzünden.
Da Elektroantriebe kompakter sind als Verbrennungsmotoren nutzen einige Hersteller den freien Raum um die Knautschzone zu vergrößern. Das betrifft aktuell hauptsächlich die Fahrzeuge von Tesla.
Ein Elektrofahrzeug fährt leiser als ein Verbrennungsfahrzeug und hat eine bessere Beschleunigung bei gleicher Leistung.
Wer einmal mit einem modernen Elektrofahrzeug gefahren ist, kann für sich die Freude am Fahren neu definieren.
Gibt es Alternativen zum baterieelektrischen Fahrzeug?
Es gibt eine Reihe von "Alternativen Kraftstoffen", wie Wasserstoff (Gasförmig, flüssig oder chemisch gebunden) oder Biokraftstoffe bzw. E-Fuels. Sie sind alle gut erprobt und im industriellen
Maßstab herstellbar.
Der Grund dafür das wir wenig Bewegung in diesen Kraftstoffen sehen ist die Tatsache das sie sehr verlustbehaftet und damit sehr teuer sind.
Wasserstoff (H2) kann genutzt werden, um elektrische Energie in Chemische Energie zu wandeln und wieder zurück. Leider geht bei jeder Wandlung, eine Menge Energie verloren so
dass die Gesamteffizienz von H2 als Speichermedium einen Verlust von 50-80% verursacht. Die Speicherung und der Transport so wie die Kompression oder Kühlung benötigen weitere Energie. Insgesamt
ergibt sich ein Verlust von bis zu 80% der eingesetzten Primärenergie (Strom).
Hinzu kommt das reines H2 als Gas eine gefährlicher Stoff ist denn er ist stark flüchtig, brennbar und sehr korrosiv. Aktuelle Brennstoffzellenfahrzeuge arbeiten mit einem Druck von bis zu 700
Bar. Tanks und Leitungen müssen daher regelmäßig gewartet und ausgetauscht werden. Die Brennstoffzelle unterliegt einem Verschleiß und besteht aus teurem Platin. Die Instandhaltungskosten können
für H2 Fahrzeuge dadurch sehr hoch werden.
"Wasserstoff ist der Champagner unter den Energieträgern und so sollte er behandelt werden." (Prof. Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung)
H2 ist für die Energiewende ein wichtiger Baustein. Jedoch sollte er Anwendungen z.B. in der Chemischen Industrie oder im interkontinentalen Verkehr vorbehalten sein. Überall wo
man mit einem Kabel oder einer Batterie die elektrische Energie direkt nutzen kann, macht die Umwandlung in Wasserstoff keinen Sinn.
Hier eine übersichtliche und detaillierte Analyse der Wasserstofftechnik in KFZ:
"Haben Wasserstoff-Brennstoffzellen-Autos eine glänzende Zukunft?"
FuturManagementGroup, Dr. Pero Mićić
Biokraftstoffe bzw. e-Fuels sehen in der Gesamtbilanz der Energieefizienz leider noch schlechter aus als Wasserstoff.
Die Energie die notwendig ist, um sie aus Strom herzustellen ist um ein vielfaches größer als die Energie die sie freisetzten können.
Verwendet man E-Fuels noch in einem Verbrennungsmotor der nur rund 20% der Energie in Antrieb wandelt, so ist die Gesamtbilanz katastrophal.
Betrachtet man Biokraftstoffe die über Biomasse und Landwirtschaft gewonnen werden, kommen noch soziale und ökologische Probleme hinzu denn die Anbauflächen konkurrieren mit der
Nahrungsmittelproduktion. Nicht zuletzt habenBiokraftstoffe schon heute zu Naturzerstörungen in Südamerika und Asien geführt, wo Palmöl für Diesel oder Mais für Ethanol in großem Stil angebaut
und dafür Regenwald vernichtet wird. (Bild:
Hier eine gute Betrachtung der Probleme mit unserem Straßenverkehr und e-Fuels:
Viele weitere Informationen stellt das Land Hessen zur Verfügung:
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung