Pro und Kontra


Hier einige Fakten und Überlegungen, die für oder gegen Fahrzeuge mit Elektroantrieb sprechen.

 

Pro- und Kontra-Sammlung

 

Kontra

  • Elektrofahrzeuge haben teilweise einen höheren Anschaffungspreis als ein vergleichbares Modell mit Verbrennungsmotor.

  • Die Reichweite eines batterieelektrischen Fahrzeugs ist aktuell noch geringer als die eines vergleichbaren Modells mit Verbrennungsmotor.

  • Die elektrische Energie zum Betrieb kann aus fossilen Brennstoffen stammen.
  • Zum Bau eines Fahrzeugs mit Batterie werden größere Mengen an Kupfer, Kobalt und Lithium benötigt als für ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.
  • Fahrzeuge ohne Temperatur-Management in der Batterie, haben bei kalten Temperaturen eine geringere Reichweite.
  • Batterieelektrische Fahrzeuge benötigen aktuell länger, Ihre Energie aufzunehmen als Verbrennungsfahrzeuge.

  • Nutzer von Mietwohnungen haben oft keine Möglichkeit, ihr Fahrzeug zu Hause aufzuladen.

Pro

  • Ein batterieelektrisches Fahrzeug emittiert kein CO2, Stickoxide oder Ruß.
  • Ein PlugIn- oder Hybrid-Fahrzeug emittiert im elektrischen oder gemischten Betriebsmodus weniger Schadstoffe und CO2 als ein Fahrzeug ohne Elektroantriebskomponente.
  • Ein Elektromotor arbeitet deutlich energieeffizienter als ein Verbrennungsmotor.
    Er kann ca. 80-95% der zugeführten Energie in Bewegung umwandeln, während ein Verbrennungsmotor nur etwa 10-25% der zugeführten Energie in Bewegung wandeln kann.
  • Die Wartungskosten eines reinen Elektrofahrzeugs sind deutlich geringer als die eines Verbrennungsfahrzeugs, da es weniger Verschleißteile gibt. Öl, Filter, Zündkerzen, Auspuff etc. entfallen.
  • Für ein Elektrofahrzeug zahlt man 10 Jahre lang keine KFZ Steuer.
  • Elektrofahrzeuge genießen in vielen Städten und Gemeinden Vorteile wie z.B. kostenloses Parken oder das Nutzen der Busspuren. (Die Regelungen sind nicht einheitlich!) Mehr unter "Tipps für Elektromobilisten"
  • Ein Elektrofahrzeug kann zu Hause geladen werden.
  • Elektromotoren geben ihr volles Drehmoment sofort und drehzahlunabhängig ab, was zu einer verbesserten Beschleunigung führt.
  • Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge können rekuperieren und beim Bremsen Energie zurückgewinnen, die sie in der Batterie speichern.
  • Litium-Autobatterien haben einen Nutzungszeitraum von bis zu 30 Jahren (10-15 im Fahrzeug, dann 10 bis 20 als stationärer Energiespeicher). Sie können nach Ende der Nutzungszeit gut recycelt werden.
  • Die Ladeinfrastruktur wird in Deutschland kontinuierlich ausgebaut.

Warum also ein Elektrofahrzeug?

 

Überlegungen

 

Die Atmosphäre der Erde, in der wir heute leben, hat sich über Millionen von Jahren gebildet.

Sie wurde durch die Vegetation mit Sauerstoff angereichert und große Mengen an CO2 wurden in Form von Kohle und Öl in der Erdkruste gebunden. Die Menschen nutzen nun diese fossilen Kohlenstoffsammlungen und setzen sie als Energieträger ein. Damit werden großen Mengen an CO2 wieder in die Atmosphäre entlassen. Kraftfahrzeuge haben einen beträchtlichen Anteil an diesem Prozess.
Möchte man beim Betrieb eines KFZ kein oder weniger CO2 emittieren, stellen Elektroantriebe eine gute und verfügbare Alternative dar.

 

Verbrennungsmotoren emittieren neben CO2 große Mengen an Stickoxiden und Ruß. Das trifft auch auf moderne Motoren mit Euro-6-Norm zu und betrifft Kraftstoffe wie Diesel und Benzin mehr als LPG oder Erdgas. Stickoxide und Ruß gelten als gesundheitsgefährdende Stoffe. Sie verursachen Lungen- und Herz-Kreislauf-Krankheiten. Sie stehen im Verdacht Allergien auszulösen und Krebs zu erregen.

 

Die Zeit die wir haben um aus Öl und Kohle auszusteigen ist begrenzt!
Wenn wir das 1,5 Grad Ziel erreichen wollen sind es weniger als 8 Jahre.

Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein in der Erreichung der Klimaziele.

 

Wer elektrisch fährt, bekommt ein besseres Gespür für die Mengen an Energie, die man für Fortbewegung einsetzt, und passt sein Fahrverhalten meist schnell an.

 

Moderne Elektrofahrzeuge sind genauso sicher oder sicherer als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
Ein reines Elektrofahrzeug beinhaltet keine leicht entflammbaren Treibstoffe. Die Batterie ist im Fahrzeugboden gut geschützt und trägt zur Festigung der Fahrgastzelle bei. Bei Durchdringung der Batterie mit Fremdkörpern, darf sie sich nicht selbst entzünden.
Da Elektroantriebe kompakter sind als Verbrennungsmotoren nutzen einige Hersteller den freien Raum um die Knautschzone zu vergrößern. Das betrifft aktuell hauptsächlich die Fahrzeuge von Tesla.

 

Ein Elektrofahrzeug fährt leiser als ein Verbrennungsfahrzeug und hat eine bessere Beschleunigung bei gleicher Leistung.

Wer einmal mit einem modernen Elektrofahrzeug gefahren ist, kann für sich die Freude am Fahren neu definieren.


Mythen und Fakten Check


Alternative Kraftstoffe

 

Gibt es Alternativen zum baterieelektrischen Fahrzeug?

 

Es gibt eine Reihe von "Alternativen Kraftstoffen", wie Wasserstoff (Gasförmig, flüssig oder chemisch gebunden) oder Biokraftstoffe bzw. E-Fuels. Sie sind alle gut erprobt und im industriellen Maßstab herstellbar.
Der Grund dafür das wir wenig Bewegung in diesen Kraftstoffen sehen ist die Tatsache das sie sehr verlustbehaftet und damit sehr teuer sind.

 

Wasserstoff (H2) kann genutzt werden, um elektrische Energie in Chemische Energie zu wandeln und wieder zurück. Leider geht bei jeder Wandlung, eine Menge Energie verloren so dass die Gesamteffizienz von H2 als Speichermedium einen Verlust von 50-80% verursacht. Die Speicherung und der Transport so wie die Kompression oder Kühlung benötigen weitere Energie. Insgesamt ergibt sich ein Verlust von bis zu 80% der eingesetzten Primärenergie (Strom).
Hinzu kommt das reines H2 als Gas eine gefährlicher Stoff ist denn er ist stark flüchtig, brennbar und sehr korrosiv. Aktuelle Brennstoffzellenfahrzeuge arbeiten mit einem Druck von bis zu 700 Bar. Tanks und Leitungen müssen daher regelmäßig gewartet und ausgetauscht werden. Die Brennstoffzelle unterliegt einem Verschleiß und besteht aus teurem Platin. Die Instandhaltungskosten können für H2 Fahrzeuge dadurch sehr hoch werden.

 

"Wasserstoff ist der Champagner unter den Energieträgern und so sollte er behandelt werden." (Prof. Claudia Kemfert, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung)

H2 ist für die Energiewende ein wichtiger Baustein. Jedoch sollte er Anwendungen z.B. in der Chemischen Industrie oder im interkontinentalen Verkehr vorbehalten sein. Überall wo man mit einem Kabel oder einer Batterie die elektrische Energie direkt nutzen kann, macht die Umwandlung in Wasserstoff keinen Sinn.

Hier eine übersichtliche und detaillierte Analyse der Wasserstofftechnik in KFZ:
"Haben Wasserstoff-Brennstoffzellen-Autos eine glänzende Zukunft?" FuturManagementGroup, Dr. Pero Mićić

Biokraftstoffe bzw. e-Fuels sehen in der Gesamtbilanz der Energieefizienz leider noch schlechter aus als Wasserstoff.
Die Energie die notwendig ist, um sie aus Strom herzustellen ist um ein vielfaches größer als die Energie die sie freisetzten können.
Verwendet man E-Fuels noch in einem Verbrennungsmotor der nur rund 20% der Energie in Antrieb wandelt, so ist die Gesamtbilanz katastrophal.
Betrachtet man Biokraftstoffe die über Biomasse und Landwirtschaft gewonnen werden, kommen noch soziale und ökologische Probleme hinzu denn die Anbauflächen konkurrieren mit der Nahrungsmittelproduktion. Nicht zuletzt habenBiokraftstoffe schon heute zu Naturzerstörungen in Südamerika und Asien geführt, wo Palmöl für Diesel oder Mais für Ethanol in großem Stil angebaut und dafür Regenwald vernichtet wird. (Bild: Mathias Rittgerott).  Die heute zur Verfügungs stehenden Agrarflächen reichen ungefähr aus um die Weltbevölkerung zu ernähern. Würden wir sie komplett nutzen um nur noch Biokraftstoffe herzustellen würden sie nicht einmal 30% unseres aktuellen Bedarfs an Benzin und Diesel decken können.

 
Hier eine gute Betrachtung der Probleme mit unserem Straßenverkehr und e-Fuels:

"Irrweg auf der Straße: Verbrennungsmotor und synthetische Kraftstoffe sind nicht die Zukunft" Nabu Artikel zu e-Fuels vom 4.3.2021

 

Hier noch einige Empfehlungen zu möglichen Lösungsansätzen in der Verkehrswende:
"Elektroauto, Diesel oder Wasserstoff - Womit stoppen wir die Klimakrise?" Volker Quaschning (28.02.2020)

"Klimawandel - Was wir tatsächlich tun können" WDR Doku (4.3.2021)

 


Viele weitere Informationen stellt das Land Hessen zur Verfügung:

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung

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